Dienstag, 9. Dezember 2008

Santa Catarina ... e ate mais Brasil

Ja, nachdem ich eigentlich nicht mehr gebloggt habe, noch ein Abschiedspost.
Der Urlaub war eigentlich schön, bis auf dass wir ein paar Tage mehr Abenteuer hatten, als erwartet.
Wir machten uns eines Tages mit unserem Leihauto auf, um die von deutschen Einwandern gegründeten Städte zu besuchen, wie Blumenau, Pomerode, Joinville.
Dort waren wir auch, allerdings auch die schlimmsten Unwetter seit 25 Jahren!

Wir merkten das erst nach und nach, es regnete zwar, ärgerlich...

Als dann die Strassen teilweise schon verschüttet waren und man gerade auf einer einzigen Strasse über einen Berg unterwegs ist, okay, wir suchen uns ein Hotel...

... als man diese Strasse 25 km entlang fährt und dann das sieht, ärgert man sich noch mehr...


Also, die 25 km zurück, nehmen wir eine andere Strasse Richtung Autobahn...

... gut da vorne ist die Autobahn, nach 30 km, doch da kommen auf einmal lauter Autos in unsere Richtung, blinken auf, hmmmhmm... schaut nicht gut aus... tja, auch die Strasse hört auf, ist komplett überschwemmt, Luftlinie 150 Meter bis zur Autobahn... also, kehrt und nun?
... langsam ärgert man sich nicht mehr, fragt sich nur noch, kommen wir hier noch raus?


Wasser steigt, also versuchen wir wenigstens nach Blumenau wieder zurück zukommen, dort kommen wir an, doch die komplette Stadt erinnert an Venedig...ohne Boote... und dass die Häuser im Wasser stehen, statt drüber. Ganze Strassenzüge überschwemmt, die Stadt isoliert, niemand kommt raus, wir auch nicht...
... also Hotel gesucht, 5 Std. alles ausgebucht, jeder will raus aus der Stadt, keiner kann.

Am Schluss kommen wir in einer wirklichen Baracke durch Glück unter, Hauptsache ein Dach über dem Kopf.
2 Tage später schaffen wir es nach Florianopolis erstmal zurück, allerding nehmen wir hierbei einen Umweg von ca. 500 km auf, weil fast alle Strassen noch gesperrt sind.

Für uns ging es glücklicherweise gut aus, doch viele Menschen sind ums Leben gekommen oder haben ihr ganzes Hab und Gut verloren.
Die Solidarität in Brasilien ist sensationell, aus dem ganyen Land werden Nahrungsmittel und Kleidung gesendet und glücklicherweise kommt auch das Ausland zur Hilfe.

Ein Link zu den Vorkommnissen
http://www.mdr.de/nachrichten/5945936.html

Zum Abschluss noch ein paar traurige Bilder, als wir mit dem Auto umher irrt sind...

Man sieht das leider nicht, aber die Kühe sind inmitten eines letzten Stücks Wiese nur von Wasser umgeben...





In Joinville sah es vergleichsweise "harmlos" aus!

So sahen eigentlich alle Strassen überorts aus, oder waren komplett blockiert


die Aufräumarbeiten begannen langsam, die Polizei war total überfordert... dass Strassen plötzlich aufhören, hat man erst bemerkt, wenn man direkt davor stand...auch noch 2 Tage später



So, Donnerstag geht es nach den 2 Wochen hier in Sao Paulo zurück in die Heimat!
Danke an alle, die über den Blog und das Gästebuch an meinem Jahr hier in Brasilien teilgenommen haben.
Ich kann nur sagen, dass ich dieses Jahr nicht missen möchte und nur jedem raten kann, eine solche Erfahrung zu machen. Und Brasilien ist wirklich ein Land, in dem man von den Menschen mit offenen Armen empfangen wird.
Obrigado, ate mais...
Björn ala Cisolinho